Generationengerechtigkeit

Generationengerechtigkeit als Leitidee unseres politischen Handelns

Die Familien-Partei Deutschlands wendet sich an alle Menschen unseres Staa­tes, die in der Solidarität zwischen den Generationen die Grund­lage für die Zukunft der Bundes­republik Deutschlands sehen.
Die Familien-Partei Deutschlands fördert die Familie mit Kindern als existen­zielles Bindeglied zwischen den Generationen. Die Familien-Partei Deutschlands tritt für die Verwirklichung des besonderen Schut­zes der Familie durch die staatliche Ordnung (Grundgesetz, Artikel 6.1) ein.

Familiäre Lebensstrukturen verändern sich in einer dynamischen Gesellschaft. „Familie“ bedeutet für die Familien-Partei Deutsch­lands eine Lebensgemeinschaft von Eltern mit Kindern.

Das Überleben der Gesellschaft

Die Familie ist die Keimzelle des Staates. Jeder Staat hat nur dann eine Zukunft, wenn kontinuierlich Kinder und damit neue leistungsfähige Generationen heran­wachsen. Es liegt also gerade auch im Inter­esse einer Gesellschaft, die weiter existie­ren will, Familien nicht mehr zu benachteiligen, sondern ihre Leistungen zu würdigen.

Alle Menschen sind im Alter auf die solidarische Unterstützung der nachfolgenden Generationen angewiesen. Dabei geht es nicht allein um die persönliche finanzielle Absicherung, sondern auch um den Erhalt der Infrastruktur durch menschliche Arbeit. Weil also die Zukunft Aller von den nachfolgenden Generationen getragen wird, fordert die Fami­lien-Partei Deutschlands die vorausgehende Solidarität aller Mitglieder dieser Gesellschaft mit den Familien ein, denn ohne Kinder ist eine Gesellschaft nicht über­lebensfähig. Deshalb fordert die Familien-Partei Deutschlands, dass die Kosten für die Erziehung und Versorgung der Kinder von der gesamten Gesell­schaft getragen werden.

Fazit: Das Wesen einer Gesellschaft wird geprägt durch die in ihr leben­den Menschen. Eine zukunftsfähige und langfristig tragfähige Fort­entwicklung einer Gesellschaft ist für die Familien-Partei Deutschlands ohne in entspre­chender Stärke nachwachsende Generationen nicht glaub­haft darstellbar. Eine Gesetz­gebung, Werteausrichtung und Infrastrukturgestaltung, die Kinder und ihre Eltern an den Rand der Gesell­schaft drängt, bringt den gesamten Staat um seine Zukunft.

Nachhaltigkeit – Zeichen der Gerechtigkeit

Alles politische, soziale und wirtschaftliche Handeln muss dem Prin­zip der Nachhaltig­keit entsprechen: Die Lebensweise der gegen­wär­tigen Generationen darf nicht in uner­träglicher Weise künftige Gene­ra­tionen belasten. Dieses Ziel und dieser Anspruch gelten auch für den Bereich der Staatsfinanzen, für die Umwelt und für die natür­lichen Ressourcen. Wir sprechen von sozialer, finanzieller und ökologischer Nachhaltigkeit, der wir unsere Politik verpflichten.

Zwischen den Generationen gibt es Rechte und Pflichten

Eine Verpflichtung der erwerbstätigen Generation ge­gen­über der älte­ren Generation in der jeweiligen Gesamtheit kann mora­lisch nur durch die Entgegen­nahme von Leistungen während des Heran­wachsens in gleichem Umfange begründet werden.

Die Familien-Partei Deutschlands unterscheidet vereinfachend zwischen der heran­wachsenden, der erwerbstätigen und der älteren Generation (Ruheständler). Im Laufe seines Lebens durchläuft der Einzelne diese drei Stufen und befindet sich als Heran­wachsender und als Ruheständler in der Nehmerrolle und als Erwerbstätiger in der Geberrolle. Jeder Einzelne muss also in der Geberrolle sowohl für die Heranwachsen­den wie auch für die Ruheständler aufkommen.

Die Familien-Partei Deutschlands stellt fest, dass nur Eltern ihrer Geberrolle in ausrei­chendem Umfange nachkommen. In der Bundesrepublik Deutschland haben seit über 50 Jahren verfälschende, unter Missachtung der Erziehungsleistung eingerichtete und somit ungerechte Zwei-Generationen-Verträge Bestand. Hier ist eine Änderung hin zu Drei-Generationen-Verträgen herbeizuführen. Leider sind die großen Par­teien zu einer solchen grundsätzlichen Neuorientierung bisher nicht bereit.

Generationenverträge Grundlage der Generationengerechtigkeit

Für die Familien-Partei Deutschlands bestehen die wesentlichen „Genera­tionen­verträge“ in der

  • Fürsorge für die heranwachsende Generation und
  • Fürsorge für die ältere Generation, und inhaltlich differenzierend in der
  • Sicherung der leiblichen Existenz, auch bei Krankheit und Pflege,
  • Aufrechterhaltung der materiellen Infrastruktur,
  • Bewahrung der natürlichen und finanziellen Lebensgrundlagen und
  • Weitergabe von Kultur und Bildung.

Die Leistungen aus den Generationenverträgen werden nicht allein aus aktuellen Beiträgen in Geld aufrecht erhalten. Wesent­lich ist auch, dass es heute und in Zukunft Menschen gibt, die diese Lei­stun­gen erwirtschaften oder gar persönlich erbringen.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht im Großziehen von Kindern den we­sent­­lichen Beitrag zu den Generationenverträgen. Die Kos­ten­­­über­nah­me für die Kindererziehung zählt damit zu den Pflichten der erwerbs­­tätigen Generation als Ganzes und ist keine Privatsache der Eltern. Insofern müssen alle Bürger im zweiten Lebensabschnitt gemäß ihrer Leistungsfähigkeit an den Kosten der heran­wach­sen­den Genera­tion be­teiligt werden.
Diese Gleichstellung innerhalb der Generationen beinhaltet auch, dass Kinder­erziehungszeiten in vollem Umfange einen mit der Er­werbs­arbeit gleichzustellenden Versorgungsanspruch der Eltern be­gründen.
Eltern in besonderen Belastungssituationen verdienen die beson­dere Unterstützung der Gesamtgesellschaft.

Solidarität zwischen den Generationen bedeutet auch, dass sich Niemand den Solidar­beiträgen entzieht. Eine Befreiung von der Beitragspflicht zu den Sparten der gesetz­lichen sozialen Siche­rung darf es nach Auffassung der Familien-Partei Deutschlands für keine Personen­gruppe geben. Ebenso hat an der Finanzierung der Bildungs­vermittlung bei Heranwachsenden jeder einen solidarischen Beitrag zu leisten.
Zusätzliche private Vorsorgemaßnahmen sind den einzelnen Mit­gliedern dieser Solidar­gemeinschaft natürlich frei zu stellen, sollten aber prinzipiell nicht zur Existenz­sicherung erforderlich sein.
Die Solidarleistungen zwischen den Generationen sollen sich der Wirtschaftskraft der jeweils erwerbstätigen Generation in dem Sinne anpassen, dass alle Generationen gleichermaßen von wirt­schaft­lichen Schwan­kungen und demografische Verwerfungen betroffen werden.

Der Mensch im Mittelpunkt

Die Familien-Partei Deutschlands stellt den Menschen in den Mittelpunkt einer zukunftsfähigen Politik. Fa­mi­lien­politik muss auch als Bevölkerungspolitik ein zentraler Be­­stand­­teil politischen Handelns werden.
Lebensstandard und Infrastruktur werden auch künftig getragen von den tagtäglich pro­duzierten Gütern und Dienstleistungen. Selbst bei Ausschöpfung aller Produktivitäts- und Automa­tisierungs­potenziale ist insbesondere die Dienstleistungs­versorgung auf Men­schen angewiesen.

Jede Gesellschaft besteht auch in den Beziehungen zwischen den Menschen. Trotz aller Vielfalt der Persönlichkeiten und Interessen gilt es, menschliche Grundbedürf­nisse – etwa nach Geborgenheit, Vertrautheit, Freundschaft und Gesprächen – zu befriedigen. Eine Gesellschaft, in der Familien zunehmend in einem Überlebens­kampf um ihre Existenz ste­hen oder erst gar nicht gegründet werden, kann dies immer weni­ger bieten.
Innerhalb der Lebensabschnitte kommt es im Regelfalle zu Ver­schie­bungen im inneren Wertegefüge, etwa die persönliche Lebens­per­spektive betreffend. Der Kontakt in den Familien wirkt hier ver­mittelnd bei Werte- und Interessenkollisionen und damit häu­fig auch vermittelnd zwischen den Generationen. Die Familien-Partei Deutschlands sieht diesen Puffer angesichts der zunehmen­den Kinderlosigkeit und des daran gebundenen Zerfalls von „Familie“ immer mehr schwinden.

„Familie“ ist der Ort, an dem der Umgang miteinander und die Soli­darität mit anderen erstmals erfahren werden können – nicht im Sinne von Almosen, sondern verbunden mit persönlichem Verzicht. Auch in der Gesellschaft müssen solche solidarischen Strukturen greifen, damit sie nicht an inneren Aus­ein­andersetzungen zerbricht.

Nicht zuletzt werden das Zusammengehörigkeitsgefühl und die eigene Identität einer Gesellschaft mitgeprägt durch grund­legende Übereinkünfte in Grundwerten, eine gemeinsame Sprache und die Ein­bet­tung in kulturelle Gepflogenheiten und in die geschichtliche Ver­gan­genheit. Viele dieser Werte werden in der prägenden Lebens­phase und damit in entscheidender Weise – durchaus auch mit dem nötigen Wandel – in den Familien weiter­gegeben.
Die Institution „Familie“ als grundlegende Lebensgemeinschaft er­öff­net auch die Chance, staatliche Einflussnahme auf erzie­herische und gesellschaftliche Werte zu relativieren. Mit wohl­überlegter Stra­tegie legten und legen Staaten mit absolu­tistischen Tendenzen „Hand an die Wiege“. Die Familien-Partei Deutschlands ist bestrebt, staat­liche Eingriffe auf die Fami­lien auf das Notwendige zu beschränken. Sie sieht die Familie als Basis unserer Gesellschaft für Menschenwürde und Demo­kratie. Eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben von Familien ist es, wesentliche soziale, ethische und emotionale Kompetenzen zu vermitteln. Der Staat ist auf diese Kompe­tenzen angewiesen, vermag sie aber gerade selbst nicht zu setzen.